Nach dem Vorschlag des Schlichters Professor Dr. Rainer Schlegel werden die Einkommen um 250 Euro pro Monat zum 1. Mai 2024 erhöht, elf Monate später kommen noch einmal 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent im Osten dazu. Die Laufzeit beträgt insgesamt zwei Jahre. Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr soll in Ost wie West 1080 Euro betragen, die anderen Lehrjahre werden ähnlich angehoben.
"Jetzt liegt der Ball endgültig im Feld der Arbeitgeber", sagt Feiger. Die Bauunternehmen können nach den Regularien noch bis Freitag, 3. Mai, 14 Uhr, ebenfalls dem Schlichterspruch noch zustimmen, dann wäre eine Tarifeinigung da. Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber hatte den Spruch in der vergangenen Woche abgelehnt. "Eins ist klar, wenn die Bauunternehmen ablehnen, dann ist Streik angesagt. Das haben die knapp 100 Delegierten der Bundestarifkommission mehr als deutlich gemacht", so der IG BAU-Chef. "Jetzt haben es die Arbeitgeber in der Hand, ob die Häuser und Wohnungen fristgerecht fertig werden, ob der Stau aufgrund von Autobahnbaustellen noch länger wird und auch noch länger dauert, ob wir noch mehr Kohlendioxyd ausstoßen müssen, weil die Anlagen für erneuerbare Energie sich verzögern." Und ein Zweites macht Feiger ebenfalls deutlich. "Es kann dann nur wieder teurer für die Baufirmen werden, denn wir streiken nicht für den Schlichterspruch. Wir streiken dann wieder für unsere ursprüngliche Forderung: 500 Euro mehr pro Monat über alle Lohngruppen hinweg mit einer Laufzeit von zwölf Monaten."
Verhandlungspartner der IG BAU waren der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (Handwerk) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Das Bauhauptgewerbe zählt rund 930 000 Beschäftigte.