Zuvor hatten die Arbeitgeber den Schlichterspruch abgelehnt, der 250 Euro monatlich mehr für Alle und eine weitere Lohnerhöhung von gut 4 Prozent im April 2025 vorgesehen hatte. Die Schlichtung wiederum war nötig geworden, weil die Bau-Arbeitgeber in den vorangegangenen Tarifverhandlungen über Wochen kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hatten. Entsprechend viel Wut herrscht derzeit am Bau, die Haltung der Arbeitgeber wird auf den Baustellen als grobe Respektlosigkeit empfunden. Nach der Ablehnung des Schlichterspruchs ist die IG BAU dann auch wieder zu ihrer ursprünglichen Tarifforderung zurückgekehrt: 500 Euro pro Monat plus für Alle!
An den Arbeitsniederlegungen und Warnstreiks, an denen sich unter anderem Kolleginnen und Kollegen in Dortmund, München, Memmingen, Augsburg, Freiburg, Hannover, Hamm, Mannheim, Kiel, Kaiserslautern und Magdeburg beteiligten, nahmen mehrere hundert Bauleute teil - quasi ein erster Warnschuß in Richtung der Arbeitgeber. Wozu die IG BAU im Ernstfall in der Lage ist, hat sich zuletzt 2002 gezeigt, als beim letzten bundesweiten Arbeitskampf am Bau zeitweise 20.000 Beschäftigte in den unbefristeten Ausstand traten - in Hamburg drehte sich damals kaum ein Kran oder Betonmischer mehr. Erfolgreicher Streikleiter in der Hansestadt war damals André Grundmann - heute als Leiter der IG BAU-Region Nord erneut verantwortlich für die Koordinierung der Arbeitskampf-Maßnhamen im Norden.
Olaf Harning
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In Hannover formierten sich die streikenden Bauleute zu einer lautstarken Demonstration (Video: IG BAU).