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- 02.05.2018 Tausende beim 1. Mai in Hamburg auf ...
Tausende beim 1. Mai in Hamburg auf der Straße
Als die Spitze des Demonstrationszuges die Hochtief-Niederlassung erreichte, brandete Beifall für die Tarifaktion auf.
Wenig später gesellten sich IG BAU-Chef Matthias Maurer und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zu den Hochtief-Beschäftigten (alle Fotos: IG BAU).
Anfangs deutete nicht allzuviel auf eine große Beteiligung hin: Doch trotz strömenden Regens kamen schließlich fast 5.000 TeilnehmerInnen am Bahnhof Ohlsdorf zusammen.
Über die Fuhlsbüttler Straße zogen die TeilnehmerInnen dann zur Abschlusskundgebung am Museum der Arbeit in Barmbek (alle Fotos: Harning).
Als Gastredner auf der Kundgebung vor dem Museum der Arbeit sprach Hans-Jürgen Urban aus dem Vorstand der IG Metall. Der Forderung der Arbeitgeber, den 8-Stunden-Tag und die 11 Stunden Ruhezeit abzuschaffen, erteilte er eine klare Absage. Die Digitalisierung mache die Arbeitswelt nicht automatisch schöner, heller und bunter, ist der Gewerkschafter überzeugt. Tatsächlich hätten Arbeitsverdichtung und Stress so stark zugenommen, dass Burnout zur Volkskrankheit zu werden droht. Urban: „Das Recht auf Gesundheit ist kein Luxusgut für Schönwetterperioden.“
Die Politik dürfe sich auch bei der Finanzierung der Infrastruktur nicht aus der Verantwortung ziehen. An vielen Ecken und Enden müsse investiert werden: in Kitas, Schulen und Hochschulen, in den öffentlichen Personen- und Güterverkehr, in den öffentlichen Wohnungsbau. „Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit“, ist Urban überzeugt. Mit einem schlanken Staat seien diese Investitionslücken nicht zu schließen, wohl aber mit einem Staat, der hohe Einkommen stärker besteuert und Vermögen wieder der Besteuerung unterwirft.
Als Redner der Jugend sprach Robert Gaudl, der die Gewerkschafter/ -innen dazu aufforderte sich mit den Auszubildenden zu solidarisieren: „Jeder dritte Azubi muss regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten, dabei ist das gesetzlich verboten. Und auch bei den Überstunden sieht es nicht besser aus: Sogar minderjährige Azubis müssen regelmäßig Überstunden machen! Dabei ist das nur in Notfällen überhaupt erlaubt. Und das alles oft zu einem Ausbildungsgehalt von dem man nicht mal seine Miete zahlen kann. Deswegen brauchen wir ein gutes Berufsbildungsgesetz und eine Mindestausbildungsvergütung!“
DGB / Olaf Harning