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Trotz Coronakrise: Hamburg soll wichtige Zukunftsinvestitionen nicht verschleppen!

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Gleisbauer arbeiten an den Verkehrswegen von morgen. Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten nun wichtige Zukunftsinvestitionen auf der Strecke bleiben, warnt die Gewerkschaft (Foto: IG BAU).
10.11.2020
Archivmeldungen 2020

Vom neuen Radweg bis zum sanierten Schuldach: Angesichts sinkender Steuereinnahmen durch die Corona-Pandemie könnten wichtige Zukunftsinvestitionen in Hamburg verschleppt werden, warnt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.

Im vergangenen Jahr investierte die Stadt 257,2 Millionen Euro in öffentliche Infrastruktur – das sind 139 Euro pro Kopf, wie eine Abfrage der Gewerkschaft bei den Statistikämtern der Länder ergab. „Dieses Level muss mit Blick auf den jahrelangen Investitionsstau gehalten werden, auch wenn die Kämmerer aktuell auf jeden Euro schauen müssen. Ein Sparen an der Infrastruktur wäre ein Sparen am falschen Ende“, sagt Matthias Maurer, Bezirksvorsitzenderder IG BAU Hamburg.

Neue Kitas, renovierte Ämter und moderne Wasserleitungen seien für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung. „Kommunale Investitionen sichern zugleich viele Arbeitsplätze vor Ort – ob beim Dachdeckermeister oder im Architekturbüro“, so der Gewerkschafter. Allein das Bauhauptgewerbe beschäftigt in der Hansestadt laut Arbeitsagentur rund 13.000 Menschen. „Hinzu kommt ein großer Nachholbedarf in puncto Verkehrswende. Nur wenn flächendeckend deutlich mehr in Gleise, Radwege und Ladestationen für Elektroautos investiert wird, sind die Klimaziele erreichbar“, betont Maurer. Gleiches gelte bei der energetischen Gebäudesanierung, die in öffentlichen Gebäuden häufig besonders dringend sei.

Mit Blick auf die angespannte kommunale Kassenlage verweist die IG BAU auf die Hilfen aus den sogenannten Corona-Konjunkturpaketen. Danach erstattet der Bund den Kommunen Ausfälle bei der Gewerbesteuer, ihrer wichtigsten Einnahmequelle - im laufenden Jahr bis zu 6,1 Milliarden Euro. Weitere 4,8 Milliarden Euro sollen die Länder beisteuern, zusätzliche Milliardenhilfen gibt es bei den Hartz-IV-Kosten sowie fürdie Gesundheitsämter und die Kindertagesbetreuung.

„Klar ist, dass die Bundesregierung auch in den nächsten Jahren gefordert ist, um die Kommunen bei den Folgen der Coronakrise zu entlasten. Dass die Investitionen vor Ort jetzt stabil bleiben, ist keine Luxusfrage, sondern entscheidend für den Zusammenhalt der Gesellschaft und unsere Zukunft“, so Maurer. Im bundesweiten Vergleich liegt Hamburg mit einer Investitionsquote von 139 Euro pro Einwohner für Infrastruktur auf den hinteren Plätzen.

IG BAU