Matthias Maurer, Vorsitzender der IG BAU Hamburg
13.09.2012
Archivmeldungen 2012
Jobs auf Baustellen in Hamburg sollen rentensicher werden: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hat gefordert, die aktuelle Rentendiskussion auch auf die Beschäftigten auszudehnen, die wegen körperlicher Belastungen krank aus ihrem Job ausscheiden. Altersarmut droht neben Geringverdienern und Minijobbern vor allem denjenigen, die frühzeitig ihre Beschäftigung aufgeben mussten, weil sie sich regelrecht „kaputt gearbeitet“ haben.
Kaum ein Maurer, Dachdecker oder Gerüstbauer in Hamburg erreicht die reguläre Rentenaltersgrenze. Der körperliche Verschleiß im Job ist zu groß. Die meisten schaffen es nicht einmal bis 60 Jahre zu arbeiten. Und dann droht vor dem Erreichen der Altersrente der soziale Abstieg oder sogar Armut“, sagt Matthias Maurer. Die Anhebung des Rentenalters auf 67 verschlimmere die Situation noch einmal deutlich.

Für den Bezirksvorsitzenden der IG BAU Hamburg steht fest, dass die Lücke zwischen unfreiwilligem Ausstieg aus dem Job und der Altersrente überbrückt werden muss. Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, dürfe nicht Gefahr laufen, kurz vor der Rente in Hartz IV zu stürzen. „Hier brauchen wir ein Auffangnetz. Wir müssen darauf reagieren, dass der Job auf dem Bau einer der körperlich härtesten ist“, so Maurer.

Als Brücke zum Renteneintritt plädiert der Hamburger IG BAU-Chef für ein neues Altersübergangsgeld für die Baubranche. „Dafür brauchen wir eine Kombination aus tarifvertraglichen und gesetzlichen Regeln. Ein solches Modell ist nur dann umsetzbar, wenn sich der Staat finanziell beteiligt. Er sollte unter anderem die Mittel einbringen, die dann bei den Hartz IV-Leistungen für arbeitslose Bauarbeiter eingespart werden“, sagt Matthias Maurer. Darüber hinaus sei es notwendig, den Zugang zur Erwerbsminderungsrente zu erleichtern und die Rentensätze hier zu erhöhen.