Hagenbeck-Beschäftigte mit IG BAU-Regionalleiter André Grundmann auf der diesjährigen Mai-Demonstration.
Hagenbeck-Beschäftigte mit IG BAU-Regionalleiter André Grundmann (vorne) auf der diesjährigen Hamburger Mai-Demonstration (Foto: Harning).
23.08.2023
Archivmeldungen 2023

Fast 90 Prozent der gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten im Tierpark Hagenbeck haben sich in einer Urabstimmung dafür ausgesprochen, in den Streik zu treten, sollte die Geschäftsführung des Unternehmens weiter Verhandlungen über einen Haustarifvertrag verweigern. 

Der Haus- oder auch Rahmentarifvertrag soll künftig Regelungen zu den Themen Löhne, Urlaubstage oder auch Weihnachtsgeld enthalten und damit gleiche und transparente Bedingungen für alle Beschäftigten garantieren. Um die Höhe der Löhne geht es in diesem Konflikt hingegen nicht - oder allenfalls indirekt. 

Damit auch während der anstehenden Arbeitsniederlegungen das Tierwohl im Park gewahrt bleibt, hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Geschäftsführer Dirk Albrecht jetzt aufgefordert, über eine Notdienst-Vereinbarung zu verhandeln - also über die Versorgung der Tiere auch während eines Arbeitskampfes. Wann die Beschäftigten die Arbeit niederlegen, steht hingegen noch nicht fest.

IG BAU-Branchensekretär Pascal Lechner: "Um das nochmal ganz deutlich zu machen, geht es um die Verhandlung über Rahmenarbeitsbedingungen der Beschäftigten.

Seit dem April 2022 haben wir immer wieder Verhandlungsbereitschaft signalisiert und die Arbeitgeberseite lehnt strikt ab. Stattdessen wird der Betriebsrat als Verhandlungspartner ins Spiel gebracht, dem zeitgleich jede Zusammenarbeit im Tagesgeschäft verweigert wird.

Daher bleibt es dabei: Sollte der Arbeitgeber die Idee haben, mit uns an einen Tisch zu kommen, steht die Tür dafür weit offen. Der kalte Windzug aber, der uns bislang durch diese Tür ins Gesicht schlägt, wird nun durch einen Arbeitskampf und durch die Solidarität der Kolleg:innen erwärmt."

Olaf Harning