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Tarifeinigung im Dachdeckerhandwerk: Zukunftssicherung in schwierigen Zeiten
Die Gesamtlaufzeit der neuen Tarifverträge endet am 30. September 2024. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten einen Ausgleich der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten in Form einer steuer- und sozialabgabenfreien Inflationsprämie in Höhe von 950 Euro, zahlbar in zwei gleichen Raten im Frühjahr 2023 und 2024.
Auch die Auszubildenden im Dachdeckerhandwerk können sich über mehr Geld freuen: Die Ausbildungsvergütung wird für jedes Ausbildungsjahr in zwei Schritten angehoben. So erhalten Auszubildende im 3. Lehrjahr künftig 1.260 Euro, ab Oktober 2023 sind es dann 1.320 Euro. Gewerbliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten zudem zwei Urlaubstage mehr als bisher, denn der Arbeitnehmeranteil an der Winterbeschäftigungsumlage wird künftig ausschließlich durch einen Abzug von 0,8 Prozent des Bruttomonatslohns erbracht.
Ausbildungsbetriebe werden durch eine erweiterte Erstattung einer Monatsvergütung für Auszubildende im dritten Ausbildungsjahr gestärkt. Bisher wurden sieben Monate im 1. Ausbildungsjahr, fünf im 2. Lehrjahr und einer im 3. Jahr erstattet. Nun gilt eine 7-5-2 Regelung. Im Gegenzug übernimmt der Arbeitgeber anfallende Fahrt- und gegebenenfalls Übernachtungs-/Verpflegungskosten für die Gesellenprüfung. „In diesen, für beide Seiten unsicheren Zeiten, war es ein hartes Stück Arbeit, einen Tarifkompromiss zu erzielen“, erläutert Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer für die IG BAU. „Am Ende ist es aber ein starkes Signal für das Handwerk, das zeigt, dass Tarifpartnerschaft im Sinne der Beschäftigten und der Betriebe gerade im Handwerk funktioniert kann. Die Beschäftigten können, vor dem Hintergrund steigender Lebenshaltungskosten, wieder optimistischer in die Zukunft schauen und dem Dachdeckerhandwerk die Treue halten.
Die Tarif- und Sozialpartner wollen im Dachdeckerhandwerk in den nächsten Wochen Vorhaben erarbeiten, die die Attraktivität der Ausbildung und den Verbleib in der Branche erhöhen sollen. Dazu zählen die Förderung von lernschwachen Auszubildenden, neue Weiterbildungsangebote in puncto Digitalisierung, die kontinuierliche Qualifizierung von Ausbildern und Ausbilderinnen, ein Starter-Kit für neue Auszubildende und anderes mehr. Auch diese Übereinkunft freueich mich wirklich sehr.endlich gehen wir gezielt gegen den Fachkräftemangel vor.“