Harry Gosch (Foto: IG BAU)
03.10.2013
Archivmeldungen 2013
Er war erstmals dabei und verfolgte den 21. Ordentlichen Gewerkschaftstag als Gastdelegierter. Wir haben Harry Gosch (23), Vorsitzender der jungenBAU Hamburg und Bundesjugendvorsitzender der IG BAU gefragt, wie er den Gewerkschaftstag erlebt hat, was für ihn die wichtigsten Eindrücke waren.
www.igbau-hamburg.de: Harry, Du hast zum ersten Mal an einem Gewerkschaftstag teilgenommen. Welche Eindrücke hast Du aus Berlin mitgebracht?

Harry Gosch: Das war schon recht spannend. Das Programm war sehr vielseitig, man hat viele Eindrücke mitgenommen, auch von den politischen Parteien. Allerdings ist es als Gastdelegierter manchmal etwas anstregend, allen Punkten zu folgen - wenn man am Ende sein Stimmkärtchen doch nicht heben darf.

www.igbau-hamburg.de: Was waren für Dich denn die wichtigsten Entscheidungen des Gewerkschaftstages?

Harry Gosch: Also ... wichtig gibt´s da eigentlich nicht wirklich. Wichtig ist letztlich alles, was wir da entscheiden. Spontan fallen mir natürlich unsere Jugendthemen ein, die wir verabschiedet haben. Sei es jetzt die zum NSU oder auch unser NPD-Verbotsantrag, der ja als Folgeantrag noch einmal maßgeblich die Richtung aufzeigt.

www.igbau-hamburg.de: Was war denn der Antrag zum NSU?

Harry Gosch: Es ging darum, auch noch einmal staatliche Instanzen zu prüfen. Ob da nicht ein Gemauschel im Hinterzimmer stattgefunden hat und dass da noch einmal richtig aufgeklärt werden muss.

www.igbau-hamburg.de: Ganz spontan, was hat Dir am besten gefallen an den vier Tagen in Berlin?
 

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Harry Gosch: Am besten gefallen hat mir natürlich der Auftritt unserer jungenBAU, die wir da auch nochmal sehr maßgeblich innerhalb unserer Organisation stark gemacht haben und die wir mit unseren knapp 20 Delegierten auch sehr, sehr gut repräsentiert haben.
Ich fand sehr, sehr gut, dass wir in Berlin auch wirklich ernst genommen- und nicht mit einer Art Welpenschutz abgetan wurden. Da kam von vielen Kolleginnen und Kollegen das Signal: Ihr seid ein wichtiger Teil dieser Organisation!

www.igbau-hamburg.de: Gab es auch Negativpunkte für Dich, hast Du Dich über jemanden oder etwas geärgert?

Harry Gosch: Über den Schlafmangel (lacht).

www.igbau-hamburg.de: Hat die jungeBAU den Gewerkschaftstag durch eine inhaltliche Weichenstellung geprägt? Oder durch die Präsenz der jungen Delegierten?
 

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Harry Gosch: Wir haben ihn schon inhaltlich geprägt, in dem Sinne, dass wir unsere Themen für die Kampagne visuell dargestellt haben und auch öffentlich gut verbreitet haben. Und dadurch, dass wir in einer Stärke und Masse vor Ort waren, dass wir viel mitreden konnten und darauf auch eine gute Resonanz bekamen.
www.igbau-hamburg.de: Welche Kampagne sprichst Du an?

Harry Gosch: Das sind unsere Themen "Klarmachen, Anpacken, Reinhauen!" Wir fordern Sicherheit in der Ausbildung, eine qualitativ hochwertige Ausbildung und natürlich auch Perspektiven im Alter.

www.igbau-hamburg.de: Unser Regionalleiter André Grundmann hat es ja nun bei den Wahlen zum Bundesvorstand nicht geschafft. Bist Du enttäuscht? Hättest Du das anders erwartet?

Harry Gosch: Ich weiß gar nicht, ob ich enttäuscht sein soll. Bei so einer Wahl gewinnt derjenige mit den meisten Stimmen. Ich find das Ergebnis jetzt nicht ganz so schlecht, weil ich André sehr, sehr gerne als Regionalleiter habe. Ich hätts ihm wirklich gegönnt und gewünscht, aber weil es nicht sein sollte, freue ich mich in jedem Fall auf die nächsten Jahre der Zusammenarbeit mit ihm in Hamburg.

www.igbau-hamburg.de: In Berlin gab es vereinzelt Kritik an der zuletzt doch recht deutlich zur Schau gestellten Präferenz der IG BAU in Richtung SPD. Kannst Du diese Kritik verstehen, teilst Du sie?
 

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Harry Gosch: Wir haben natürlich die Situation gehabt, das unser Bundesvorsitzender als Bundesarbeitsminister der SPD kandidiert hat und da kann ich schon die Werbung und das Bohai drumrum verstehen. Nichtsdestotrotz sollte man wirklich bedenken, dass wir als Gewerkschaft eine
unparteiliche Institution sind und uns da bitte auch in keine Schiene drängen lassen. Wir stehen ja mehr oder weniger über der Politik, geben denen die Richtung an, wie sie zu arbeiten haben und nicht umgekehrt.

www.igbau-hamburg.de: Wenn man Dich fragen würde, wie man den Gewerkschaftstag verändern sollte, wie man ihn noch effektiver machen oder ihn einfach bereichern könnte. Was würdest Du sagen?

Harry Gosch: Wir haben schon einen recht reichhaltigen Gewerkschaftstag - an Themen, an Diskussionen, an Gästen und es ist ja wirklich eine große Masse an Menschen. Dementsprechend muss ich sagen, dass da Workshopphasen oder Ähnliches absolut wenig Sinn machen.

www.igbau-hamburg.de: Aber so aus Sicht der Jugend, gab´s da jetzt nichts von der Struktur her, wo Du sagen würdest: Mensch, das könnte mal ein bißchen modernisiert werden?

Harry Gosch: Och nein. Von der Struktur her hatte ich an dem Gewerkschaftstag eigentlich gar nichts auszusetzen. Für mich war das alles neu, aber ich fand´s sehr gut, auch sehr gut strukturiert. Da hab ich wirklich schon Konferenzen erlebt, wo das nicht so war (lacht).

www.igbau-hamburg.de: Harry, danke für dieses Gespräch!


Das Interview führte Olaf Harning.