Fast 11.000 Wohnungen wurden 2019 in Hamburg neu errichtet (Foto: IG BAU).
23.08.2019
Archivmeldungen 2019
Im vergangenen Jahr wurden in der Hansestadt insgesamt 10.674 Wohnungen gebaut – darunter 1.420 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Hierbei investierten Bauherren 1,3 Milliarden Euro, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt. Die IG BAU Hamburg beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
IG BAU-Bezirksvorsitzender Matthias Maurer sieht beim Neubau trotzdem noch „deutlich Luft nach oben“. Entscheidend sei, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zum Portemonnaie und zur Lohntüte der Menschen passen."
 

Matthias Maurer, Vorsitzender der IG BAU Hamburg (Foto: Harning).

Es komme darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen, dazu sei es dringend erforderlich, die steuerliche Abschreibung (AfA) im Mietwohnungsbau dauerhaft von derzeit zwei auf drei Prozent zu erhöhen. Außerdem brauche der soziale Wohnungsbau eine Förderung von mindestens sechs Milliarden Euro pro Jahr durch Bund und Länder – und das kontinuierlich für die nächsten Jahre.
In diesem Jahr unterstützt der Bund den Bau von Sozialmietwohnungen mit lediglich 1,5 Milliarden Euro, ab 2020 werden die Mittel sogar auf eine Milliarde abgesenkt. Zudem fallen jährlich rund 80.000 Sozialwohnungen aus der Mietpreisbindung heraus – deutlich mehr als in den letzten Jahren neu gebaut wurden.

„Der Bau braucht eine Perspektive. Und die bekommt er durch eine dauerhaft wirksame und verlässliche Förderung", so Bezirkschef Maurer. Nur dann würden in der gesamten Prozesskette – von der Baustoffherstellung bis zur Verarbeitung auf dem Bau – die dringend notwendigen Kapazitäten ausgebaut. Maurer: "Und das bedeutet zusätzliche Fachkräfte und sichere Arbeitsplätze, zusätzliche Produktionsstraßen und Baumaschinen“. Die Baubranche müsse die Gewissheit haben, dass alles, worin sie heute investiert, auch in fünf und zehn Jahren noch gebraucht werde.

IG BAU