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Ein Amberbaum für´s Bundeshaus

Bundesweite Baumpflanz-Aktion und Forderungen zum "Tag des Baumes"

Mehrere Männer in roten IG BAU-Jacken, einer von ihnen mit einer grünen Gießkanne. Im Vordergrund ein frischgepflanzter Baum in einem stützenden Gerüst.
Hamburgs IG BAU-Chef Achim Bartels beim launigen "Angießen" des gepflanzten Amberbaums (Foto: Harning).
21.03.2023
Archivmeldungen 2023

Zum Internationalen Tag des Waldes haben haupt- und ehrenamtliche Aktive der IG BAU an bundesweit mehr als 30 Orten Bäume gepflanzt - unter anderem einen gut vier Meter hohen Amberbaum direkt am traditionsreichen "Bundeshaus" der Baugewerkschaft am Berliner Tor.

Gesponsert wurde der „Liquidambar Styraciflua“ von der Baumschule „von Ehren“, die Baumpatenschaft hat der IG BAU-Bezirksvorsitzende Achim Bartels übernommen. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) will mit der Aktion ein Zeichen setzen: „Wir stecken in einer massiven Wald-Krise. Der Forst braucht dringend einen Push. Und dabei zählt jeder Baum. Aber auch jeder Forstbeschäftigte. Es fehlt Nachwuchs“, sagt Achim Bartels von der IG BAU Hamburg.

Die Forst-Gewerkschaft setzt damit im Rahmen ihrer bundesweiten Baumpflanz-Aktion „Nach-Wuchs“ auch in der Region einen „grünen Akzent“ am Tag des Waldes. „Mehr Sauerstoff – weniger CO2: Dafür steht der Baum. Er ist damit der perfekte Partner fürs Leben. Schon deshalb muss es mehr Bäume geben. Der Wald braucht ‚Nach-Wuchs‘. Das fängt aber auch schon im eigenen Garten an, in den Parks und an den Straßenrändern“, sagt Achim Bartels. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg fordert die Städte und Kreise in der Region, aber auch das Land und den Bund auf, die Aufforstung in den politischen Fokus zu rücken und damit mehr „grüne Power“ zu zeigen – auch bei den Fachkräften, die sich um den Forst kümmern.

Zwei Männer, die in dieselbe Richtung blicken. Einer der Männer trägt eine schwarze Kappe und ein gründes Oberteil, der andere haut graue Haare und trägt eine rote IG BAU-Jacke.
Bodo Voigt (li.), Vorsitzender der Hamburger Fachgruppe GaLa-Bau mit dem "Baumpaten" Achim Bartels.

Der Wald habe gewaltig gelitten: „Vom Sturm bis zur Hitzewelle – Extremwetter hat auch dem heimischen Forst enorm zugesetzt. Dabei spielt der Wald gerade in der Klimakrise eine wichtige Rolle: Er bindet enorme Mengen von CO2. Er ist unsere ‚grüne Lunge‘. Tieren und Pflanzen bietet er einen Lebensraum“, so der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg. Wald garantiere Naherholung. Er sei deshalb auch wirtschaftlich wichtig: für den Tourismus. Aber auch als Lieferant für den nachhaltigen Roh- und damit auch Baustoff Holz.

Ein Mann in roter IG BAU-Jacke spricht vor einem Transparent im Garten eines roten Backsteinhauses. Knapp ein dutzend Menschen hören zu.
Auftrieb im Garten des Bundeshauses: Pflanzaktion zum Tag des Waldes.
Zwei Männer in roten IG BAU-Jacken vor einem Transparent. Schwarze Schrift auf weißem Stoff: "Waldrettung braucht qualifizierte Beschäftigte - Einstellungen sofort!"
Regionalleiter André Grundmann und Achim Bartels sprachen zu den anwesenden Medienvertreter:innen.
Mehrere Männer bearbeiten einen jungen Baum, der gepflanzt werden soll.
Mit vereinten Kräften wurde der Amberbaum vor dem Bundeshaus gepflanzt (alle Fotos Harning).

Wichtig sei vor allem auch die Pflege des Waldes: „Wenn wir den Kampf ‚Borkenkäfer gegen Wald‘ gewinnen wollen, dann ist vor allem der Umbau des Waldes dringend notwendig. Und eine professionelle Forstwirtschaft sowieso – Waldpflege eben“, so Achim Bartels. Der Bezirksvorsitzende nennt dazu eine Faustregel: Pro 1.000 Hektar Wald – eine Fachkraft mehr im Forst. Bundesweit würden deshalb zusätzlich rund 11.000 Forstbeschäftigte dringend gebraucht: Von der Forstwirtin, die pflanzt und den Wald pflegt, über den Forstmaschinenführer bis zum Förster. Die Aufgaben, die im Wald warten, sind enorm, so die IG BAU. „Wo es heute massive Schäden und kahle Flächen gibt, muss wieder aufgeforstet werden. Es muss einen ökologischen und klimaangepassten Wald geben“, so Achim Bartels.

Die symbolische Baum-Pflanzung der IG BAU Hamburg ist Teil einer bundesweiten Aktion: Zeitgleich mit der Aktion in Hamburg hat z.B. auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zusammen mit dem Forst-Experten und Vize-Chef der IG BAU, Harald Schaum am Internationalen Tag des Waldes in Berlin einen Baum gepfanzt. Die Gewerkschaft startet damit einen „Wald-Weckruf“ und schlägt Alarm: „Bundesweit haben mittlerweile vier von fünf Bäumen einen Kronenschaden“, so Harald Schaum. In ganz Deutschland gibt es nach Angaben der IG BAU rund 90 Milliarden Bäume. „Durch die bundesweite Pflanzaktion ‚Nach-Wuchs‘ kommen symbolisch ein paar dazu. Entscheidend ist aber, dass daraus jetzt eine Pflanz-, aber auch eine Beschäftigungs-Offensive für den Wald wird - und gegen die Krise, in der der Forst steckt“, so Schaum. Hier seien Bund und Länder, aber auch die Kommunen gefordert.