Hagenbeck: Geschäftsführer unter Druck, Betriebsrat bestätigt

So unterband Albrecht eine Betriebsbegehung mit Gewerkschaftsvertretern und soll kritischen Betriebsratsmitgliedern in Einzelgesprächen mit Kündigung gedroht haben. Dem Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung - Thomas Günther - wurde zwischenzeitlich sogar ein Hausverbot erteilt - das allerdings wenig später vom Arbeitsgericht "kassiert" wurde. Das jetzt eröffnete Ermittlungsverfahren geht auf eine Strafanzeige zurück, die der Betriebsrat im März gegen den Geschäftsführer erstattet hatte.

"Diesen Schritt, einen Geschäftsführer anzuzeigen, geht kein Betriebsrat leichtfertig", kommentiert Dirk Johne, Regionalleiter der zuständigen Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), das Geschehen. Der Hagenbeck-Betriebsrat habe seine Entscheidung "in der Hoffnung auf einen Betriebsfrieden" sogar noch ausgesetzt - dieser sei aber nicht eingetreten. Stattdessen sei "weiter massiv Einfluss auf den Betriebsrat ausgeübt worden", so Johne.

Gegenüber der Morgenpost begrüßt der Gewerkschafter die staatsanwaltlichen Ermittlungen dann auch nachdrücklich: "Die Betriebsratsmitglieder haben Rückgrat und Zivilcourage gezeigt, da erwarte ich nun staatliche Unterstützung. Die Ermittlungen sind ein Signal auch für andere Arbeitgeber, dass sie sich im Zweifel im strafrechtlich relevanten Bereich bewegen.“ Albrecht selbst weist die Vorwürfe als "haltlos" zurück.