Bogdol-Betriebsrätin Bedra Duric (li.) mit den Auszubildenden Robiel Brhane und Annika Knechtel (Foto: IG BAU).
21.04.2016
Archivmeldungen 2016
Jeder hat eine Chance verdient - unter diesem Motto stellte die Firma BOGDOL Gebäudemanagement GmbH den jungen Eritreer Robiel Brhane als Auszubildenden in der Gebäudereinigung ein. Auch der Hamburger Betriebsrat von BOGDOL unterstützt den jungen Eritreer mit allen erdenklichen Mitteln, allen voran Bedra Duric - Vorsitzende der ArbeitnehmerInnenvertretung und Mitglied des Bezirksvorstands der IG BAU.
Eine Mammutaufgabe übernimmt die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) von BOGDOL. Von Behördengängen bis hin zu Sachunterstützungen organisieren die jungen KollegInnen wirklich alles, um Robiel eine gute Integration zu ermöglichen. Dass dies nicht immer einfach ist, kann JAV-Vorsitzende Annika Trechter nur bestätigen: „Das Hauptproblem ist doch die Bürokratie. Fehlende Genehmigungen und mangelnde Kommunikation von den Behörden machen einen guten Ausbildungsstart für junge Geflüchtete fast unmöglich. Die Behörden stimmen sich nicht untereinander ab, was zu erheblichen Problemen führt. Wenn man dann noch die Sprachbarrieren bedenkt, wird es kritisch. So kann Integration nicht funktionieren.
 

Robiel Brhane (Foto: Bogdol).

Deshalb packen wir als JAV von BOGDOL die Sachen selber an. Denn wir haben einen Auftrag. Und der heißt: Voller Einsatz für junge Kolleginnen und Kollegen, egal, woher sie kommen.“ Und das macht sich bemerkbar. Bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von BOGDOL kommt Robiel gut an. Sie sprechen von „einem sehr motivierten, freundlichen und stets engagierten Kollegen“.

Auch die IG BAU will helfen

„In Zeiten, wo Rassismus wieder gesellschaftsfähig zu werden scheint und rechtspopulistische Parteien an Zuwachs gewinnen, ist eine solche Aufopferung keine Selbstverständlichkeit", sagt Harry Gosch, Gewerkschaftssekretär der IG BAU und ehemaliger Bundesjugendvorsitzender.
Es ist erstaunlich und gleicht einer Heldentat wie sie im Buche steht, wie sich die jungen Kolleginnen und Kollegen der JAV von BOGDOL neben ihrer Ausbildung, JAV-Arbeit und Privatleben für Robiel einsetzen. Da können sich einige Menschen, die in unserer Gesellschaft die Klappe weit aufreißen und gegen Menschen hetzen, die nichts weiter als ein ruhiges und normales Leben führen wollen, eine gehörige Scheibe von abschneiden".
 
Deshalb werde auch die IG BAU Hamburg die Kolleginnen und Kollegen der JAV von BOGDOL unterstützen. „Wir als Gewerkschaft wollen, dass jeder Mensch eine Chance bekommt, sich zu beweisen. Jeder Mensch soll die Möglichkeit bekommen, ein gutes Leben und eine faire Arbeit zu haben. Die Medien sind voll von Krieg, Leiden und Menschen, die alles aufgeben und fliehen mussten, um am Leben zu bleiben. Diese Menschen brauchen Perspektiven und vor allem Hilfe, um sich in einem Land zurechtzufinden, in dem sie sich absolut nicht auskennen.“, sagt André Grundmann, Regionalleiter der IG BAU im Norden.