Foto: IG BAU
Harald Schaum (Foto: IG BAU).
27.08.2024
Nachrichten

Die Floristinnen und Floristen in Deutschland-West bekommen rückwirkend zum 1. Juli mehr Geld. So verdient eine ausgebildete Fachkraft jetzt 14,78 Euro in der Stunde, ab 1. Juli 2025 sind es dann 15,48 Euro. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren, der neue Vertrag läuft bis 30. Juni 2026, ist dies eine Lohnerhöhung von insgesamt knapp zehn Prozent.

Die Auszubildenden können sich über 50 Euro mehr in diesem und auch im nächsten Jahr freuen. So steigen die monatlichen Vergütungen auf 900 Euro im ersten, auf 1000 Euro im zweiten sowie auf 1100 Euro im dritten Lehrjahr. Darauf haben sich die Tarifpartner Fachverband Deutscher Floristen (FDF) und die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) geeinigt.

"Damit haben wir einen sehr guten Tarifabschluss für die Floristikbeschäftigten im Westen der Republik erreicht. Endlich sind wir damit auch raus aus dem Niedriglohnsektor. Das haben sich die Menschen, die die Welt schöner und bunter machen, mehr als verdient", sagt Harald Schaum, im Bundesvorstand der IG BAU zuständig für die Branche.

"Rabenschwarz" sieht es dagegen immer noch für die Floristinnen und Floristen im Osten aus. Sie erhalten aufgrund der massiven Blockadehaltung der Arbeitgeber immer noch den gesetzlichen Mindestlohn, er liegt derzeit bei 12,41 Euro. Nach altem Tarifvertrag würde die Entlohnung sogar nur bei 9,60 Euro liegen. "Hier muss dringend eine Lösung her, das kann so nicht weitergehen. Wer will denn für diesen Hungerlohn arbeiten? So kurzsichtig kann doch kein Unternehmer sein, so bekommt man kein Personal, dann können alle Blumengeschäfte in Ostdeutschland gleich dichtmachen", empört sich Schaum. Man müsse so schnell wie möglich einen Weg aufzeigen, wie man Stück für Stück das Einkommensniveau im Osten an den Westen angleiche. Der Gewerkschafter hofft auf weitere Gespräche.

In der Floristikbranche arbeiten in Deutschland derzeit rund 30 000 Beschäftigte.