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"Krisen-Brücke" für Bauleute

Aber: Prämien-Drückeberger befürchtet

Hand eines Bauarbeiters, der einen Betonpflasterstein setzt. Es ist zu erkennen, dass der Arbeiter orange-reflektierende Arbeitskleidung trägt.
Ein wichtiger Baustein gegen die Krise: Bauarbeiter bekommen eine Inflationsausgleichsprämie (Foto: IG BAU).
28.03.2023
Archivmeldungen 2023

Wer auf dem Bau in der Hansestadt arbeitet, hat in diesem Jahr Anspruch auf eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro – am Stück oder in Raten gezahlt. "Das ist eine ‚Krisen-Puffer-Prämie‘. und die gibt es im kommenden Jahr dann noch einmal in gleicher Höhe“, sagt Achim Bartels, Vorsitzender der IG BAU Hamburg.

„Wer bislang noch keine tarifliche Prämie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef nachfragen, wo sie bleibt. Wo es Betriebsräte gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die IG BAU“, so Bartels. Die Sonderzahlung sollten grundsätzlich alle der rund 14.840 Baubeschäftigten in Hamburg bekommen – vom Maurer über den Straßenbauer und Baggerfahrer bis zur Bürokauffrau

Die IG BAU Hamburg geht allerdings davon aus, dass auch einige Bauarbeiter leer ausgehen werden: „Hier trennt sich bei den gut 1.010 Bauunternehmen in Hamburg die Spreu vom Weizen. Anständige Arbeitgeber werden die Prämie zahlen. Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die Inflationsausgleichsprämie sowieso auch als ‚HaltePrämie‘ für ihre Beschäftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“ Die Zahlen wurden der IG BAU von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt.


Allerdings gebe es auch die „B-Liga“ unter den Bau-Arbeitgebern: „Lohndrückerei gibt es auf dem Bau immer wieder. Deshalb wird es jetzt auch ‚Prämien-Drückeberger‘ geben“, so Achim Bartels. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg rät Baubeschäftigten in der Elbmetropole deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend für Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hält, was die IG BAU ausgehandelt hat oder nicht.“

Die Bauleute hätten in den letzten Jahren ihren Job verlässlich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die Prämie und damit ein Stück mehr finanzielle Sicherheit zu geben. Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Achim Bartels. Darum hätten die Arbeitgeberverbände hier im Schulterschluss mit der IG BAU verantwortungsvoll gehandelt. Im Übrigen sei es möglich, die Prämie durch Haustarifverträge noch weiter anzuheben.

Mann in den 50ern mit Brille am Mikro vor schwarzem Hintergrund.
Achim Bartels (Foto: Harning).