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Lohn-Plus und Wegezeit-Entschädigung für Bauleute gefordert
Volle Auftragsbücher am Bau
„Der Boom der Bauwirtschaft hält trotz Pandemie an. Nun müssen die Beschäftigten an den steigenden Umsätzen beteiligt werden“, sagt Matthias Maurer, Bezirksvorsitzenderder IG BAU Hamburg.
Der Gewerkschafter verweist auf die hohe Zahl der Baugenehmigungen, die weiterhin zu vollen Auftragsbüchern bei den Unternehmen führten. Alleine in Hamburg wurde im vergangenen Jahr der Bau von 9.499 Wohnungen genehmigt. Dabei investierten Bauherren rund 1,71 Milliarden Euro.
Während viele Branchen stark von Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen betroffen sind, laufen die Arbeiten am Bau auf Hochtouren weiter“, sagt IG BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Statt Homeoffice und Kurzarbeit seien für viele Maurer, Zimmerleute und Straßenbauer Überstunden und Wochenendarbeit an der Tagesordnung. Dafür hätten sie eine faire Anerkennung verdient. Nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes stieg der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr um sechs Prozent. Auch die Aussichten für das laufende Jahr sind gut: Die Konjunkturprognose für das Bauhauptgewerbe kletterte laut ifo-Institut im März mit einem Plus von 2,3 Prozent auf den höchsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie.
„Neben einer Lohnerhöhung erwarten die Beschäftigten eine Entschädigung für die viele Zeit, die sie für den Betrieb zu ihren Baustellen unterwegs sind“, so Burckhardt. Eine Weiterentwicklung der Wegezeitenentschädigung sei überfällig. Nach einer Studie des Pestel-Instituts legen Bauarbeiter in Deutschland im Schnitt 64 Kilometer für die einfache Strecke zur Arbeit zurück. Jeder Vierte ist mehr als eine Stunde zum Einsatzort unterwegs –plus Rückfahrt. Zum Vergleich: Unter Arbeitnehmer*innen außerhalb des Bauhauptgewerbes betrifft das nur fünf Prozent.
Die Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern beginnen am 11. Mai in Berlin.