"Viele verdienen zu wenig" - Gewerkschaft empfiehlt Lohn-Check.

Bauarbeiter mit Warnweste zwischen Bewehrungsstählen auf einem Neubau. — Wer auf dem Bau arbeitet, hat auch in Pandemiezeiten viel zu tun (Foto: IG BAU).

20.03.2022

Archivmeldungen 2022

Die rund 15.000 Bau-Beschäftigten in Hamburg können sich über fehlende Arbeit nicht beschweren. Doch viele von ihnen verdienen deutlich weniger, als ihnen zusteht. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hin – und ruft die Bauleute dazu auf, im Zweifelsfall die Firma zu wechseln.

„Der Bau boomt – auch in der Pandemie. Die Betriebe suchen händeringend Fachleute. Es kann nicht sein, dass in dieser Situation viele Beschäftigte um einen angemessenen Lohn gebracht werden“, sagt Achim Bartels, Bezirksvorsitzender der IG BAU Hamburg.

Wer mit einer dreijährigen Ausbildung als Spezialbaufacharbeiter arbeite, müsse aktuell auf einen Stundenlohn von 21,58 Euro kommen. Carsten Burckhardt vom Bundesvorstand der IG BAU, der die Tarifverhandlungen für die Gewerkschaft geführt hat, ruft jetzt zum Lohn-Check auf: „Jeder, der weniger verdient, sollte seinem Chef Bescheid sagen und sich nicht länger unter Wert verkaufen. Im Klartext heißt das dann auch: den Betrieb wechseln.“

Nach Informationen der Gewerkschaft liegt der Durchschnittsverdienst von Bauarbeitern in Hamburg aktuell bei 18,42 Euro pro Stunde – 3,16 Euro weniger als der Tariflohn. „Rein rechnerisch gehen einem gelernten Straßenbauer oder Zimmerer damit pro Jahr rund 6.550
Euro durch die Lappen“, betont Bartels. Die IG BAU Hamburg weist darauf hin, dass jeder Anspruch auf die tarifliche Bezahlung hat, der in der Gewerkschaft ist und dessen Betrieb dem Arbeitgeberverband im Bauhandwerk oder in der Bauindustrie angehört.

Infos und Tipps zum fairen Lohn und zum Jobwechsel gibt es bei der IG BAU vor Ort unter: [Bitte aktivieren Sie Javascript]. Ebenso im Internet: www.igbau.de/Bauhauptgewerbe.de