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- 18.10.2013 Wie in Stein gemeißelt
Wie in Stein gemeißelt
18.10.2013
Archivmeldungen 2013
Der Vorsitzende der IG BAU Hamburg wirft der bisherigen schwarz-gelben Bundesregierung eine Hinhaltetaktik beim Mindestlohn vor: "Die Steinmetze haben lange auf ´politischen Granit` gebissen." Die von Angela Merkel geführte Regierung habe sich für die Lohnuntergrenze mehr als ein Jahr Zeit gelassen. "Dabei hat gerade die körperlich harte Steinmetzarbeit allemal einen Mindestlohn verdient", so Maurer.
Der IG BAU-Bezirkschef appelliert an die heimischen Betriebe im Steinmetz- und Bildhauerhandwerk, auch den Arbeitsschutz nicht zu vernachlässigen: "Wer mit Steinfräse, Flex, Schleif- und Bohrmaschinen arbeitet, für den sind Schutzbrille, Gehörschutz, Staubmaske und Arbeitsschuhe mit Stahlkappe ein Muss. Darauf haben die Chefs zu achten!"
"Man muss auch Kompromisse machen"
Die Berufsgruppe der Steinmetze blickt in Hamburg auf eine traditionsreiche Geschichte zurück, obwohl hier nur wenig mehr als 100 Beschäftigte tätig sind. Unvergessen bleibt ihr Arbeitskampf des Jahres 1975, bei dem die Steinmetze am Ende 9,6% mehr Lohn erzwangen. Aus dem Jahresbericht der IG BAU-Vorgängerin IG BSE für die Jahre 1975-1978:
„Die Fachgruppe der Steinmetze im Bezirksverband Hamburg hatte gegenüber der Bildhauer- und Steinmetzinnung Hamburg eine Lohnforderung in Höhe von 9,8% abgesetzt. Die Tarifverhandlungen gestalteten sich außerordentlich schwierig. Nach dem letzten Arbeitgeberangebot in Form einer 2,5%igen Lohnerhöhung, sowie einer Arbeitszeitverkürzung in der Größenordnung um 2,5%, beschloß die Tarifkommission, die Urabstimmung zu beantragen. Sofort wurden die Streikvorbereitungen getroffen. Die Urabstimmung wurde am 14.5.1975 durchgeführt. Die Steinmetzkollegen sprachen sich mit über 95% der abgegebenen Stimmen für Kampfmaßnahmen aus.“
Die Arbeitgeber reagierten damals zwar aufgeschreckt und boten schon nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Urabstimmung plötzlich 5,5% mehr Lohn, aber auch in einer zweiten Urabstimmung am 20. Mai 1975 sprachen sich noch 80% der organisierten Hamburger Steinmetze für Kampfmaßnahmen aus, die nun auch prompt durchgeführt wurden. Nach gerade einmal fünf Tagen Streik, in denen 16 erfasste Betriebe faktisch geschlossen wurden, knickten die Arbeitgeber ein: 9,6% mehr Lohn und eine Arbeitszeitverringerung um 2,5% waren das beeindruckende Ergebnis, das der Streikausschuss bestehend aus Heinz Rosenberg, Rudolf Kelting, Christian Rix, Werner Seidel und dem damaligen Bezirksvorsitzenden Gerhard Hertel präsentieren konnte. Die Fachgruppe ließ es sich dennoch nicht nehmen, über das "Angebot" zu beraten. Kommentar von Paul Hohmann, damals Betriebsratsvorsitzender bei Dankert & Co: "Man muss auch mal Kompromisse machen".
Der IG BAU-Bezirkschef appelliert an die heimischen Betriebe im Steinmetz- und Bildhauerhandwerk, auch den Arbeitsschutz nicht zu vernachlässigen: "Wer mit Steinfräse, Flex, Schleif- und Bohrmaschinen arbeitet, für den sind Schutzbrille, Gehörschutz, Staubmaske und Arbeitsschuhe mit Stahlkappe ein Muss. Darauf haben die Chefs zu achten!"
"Man muss auch Kompromisse machen"
Die Berufsgruppe der Steinmetze blickt in Hamburg auf eine traditionsreiche Geschichte zurück, obwohl hier nur wenig mehr als 100 Beschäftigte tätig sind. Unvergessen bleibt ihr Arbeitskampf des Jahres 1975, bei dem die Steinmetze am Ende 9,6% mehr Lohn erzwangen. Aus dem Jahresbericht der IG BAU-Vorgängerin IG BSE für die Jahre 1975-1978:
„Die Fachgruppe der Steinmetze im Bezirksverband Hamburg hatte gegenüber der Bildhauer- und Steinmetzinnung Hamburg eine Lohnforderung in Höhe von 9,8% abgesetzt. Die Tarifverhandlungen gestalteten sich außerordentlich schwierig. Nach dem letzten Arbeitgeberangebot in Form einer 2,5%igen Lohnerhöhung, sowie einer Arbeitszeitverkürzung in der Größenordnung um 2,5%, beschloß die Tarifkommission, die Urabstimmung zu beantragen. Sofort wurden die Streikvorbereitungen getroffen. Die Urabstimmung wurde am 14.5.1975 durchgeführt. Die Steinmetzkollegen sprachen sich mit über 95% der abgegebenen Stimmen für Kampfmaßnahmen aus.“
Die Arbeitgeber reagierten damals zwar aufgeschreckt und boten schon nach Bekanntwerden des Ergebnisses der Urabstimmung plötzlich 5,5% mehr Lohn, aber auch in einer zweiten Urabstimmung am 20. Mai 1975 sprachen sich noch 80% der organisierten Hamburger Steinmetze für Kampfmaßnahmen aus, die nun auch prompt durchgeführt wurden. Nach gerade einmal fünf Tagen Streik, in denen 16 erfasste Betriebe faktisch geschlossen wurden, knickten die Arbeitgeber ein: 9,6% mehr Lohn und eine Arbeitszeitverringerung um 2,5% waren das beeindruckende Ergebnis, das der Streikausschuss bestehend aus Heinz Rosenberg, Rudolf Kelting, Christian Rix, Werner Seidel und dem damaligen Bezirksvorsitzenden Gerhard Hertel präsentieren konnte. Die Fachgruppe ließ es sich dennoch nicht nehmen, über das "Angebot" zu beraten. Kommentar von Paul Hohmann, damals Betriebsratsvorsitzender bei Dankert & Co: "Man muss auch mal Kompromisse machen".