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Bald Tariflos? Reinigungskräfte auf Zinne!
29.04.2019
Archivmeldungen 2019
„Wir haben uns heute hier zu einer Aktion getroffen um deutlich zu machen, dass uns am 31. Juli unser Rahmentarifvertrag davonfliegt. Also lassen wir heute symbolisch den Rahmentarifvertrag fliegen und machen uns bereit für das was nun auf uns zukommt. Wir werden kämpfen und uns einen neuen RTV holen.“, erklärt eine Kollegin der Firma Bogdol dem Passanten.
Hintergrund der Aktion: Die Arbeitgeber des Gebäudereiniger-Handwerkes haben am 25.4.2019 den Rahmentarifvertrag der Branche gekündigt. Seit einem Jahr versucht die IG BAU einen eskalierenden Tarifstreitreit zu vermeiden. Doch anstatt ernsthaft und fair in die Verhandlungen einzutreten, sperren sich die Arbeitgeber seit Verhandlungsbeginn gegen jedwede Forderung und weigern sich ernsthaft, mit der IG BAU zu reden. Jetzt da das Bundesarbeitsgericht entschieden hat, dass die im RTV festgehaltenen Überstundenzuschläge auch für Teilzeitbeschäftigte gelten müssen, kündigen die Arbeitgeber den RTV. Strategie? Natürlich. Denn wenn keine gültigen Überstundenzuschläge in einem Tarifvertrag existieren, muss man auch keine zahlen. Dies ist nun ab 1.August der Fall.
Deshalb sind jetzt nicht nur die KollegInnen sauer, die sich and er Aktion "unser RTV fliegt davon" beteiligt haben. „So geht man nicht mit denen um, die durch tägliche harte Arbeit dafür sorgen, dass Schulen, Kindergärten, Büros und andere Orte an denen sich Menschen täglich aufhalten, nicht im Dreck versinken", sagt IG BAU-Branchensekretär Harry Gosch. "Die Kündigung des RTV ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten in der Reinigungsbranche. Wir werden jetzt für einen neuen und besseren Rahmentarifvertrag kämpfen.“
Fest steht: Die Arbeitgeber haben das Kriegsbeil ausgegraben. Nun müssen sie in den Verhandlungen zeigen, dass sie ernsthaft daran interessiert sind, einen verbesserten RTV zu schaffen. Und auch über das Thema Weihnachtsgeld werden sie sprechen müssen - was sie bisher verweigert haben.
IG BAU Hamburg
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