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Ein etwas anderer 1. Mai
22.05.2020
Archivmeldungen 2020
Ein bisschen was war außerdem trotzdem los in Hamburg. So versammelten sich die Gewerkschaftsspitzen symbolisch auf dem Fischmarkt. Mit 1. Mai-Banner, Fahnen und Plakaten machten sie das Motto des diesjährigen 1. Mai deutlich: "Solidarisch ist man nicht alleine." Auch in Bergedorf zeigten unsere Mitglieder Flagge. In Harburg engagierten sich die Kolleg/-innen im Bündnis gegen den geplanten Naziaufmarsch, der zum Glück verboten blieb. Dennoch gab es eine kleine Kundgebung vor dem Rathaus.
Symbolische Kundgebung auf dem Fischmarkt
Auf dem Fischmarkt stellte Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger klar: "Die Gewerkschaften kämpfen für ihre Mitglieder!" Angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und zehntausender Beschäftigter in Kurzarbeit sei das das wichtigste Zeichen an diesem 1. Mai. „Oberstes Gebot ist es jetzt, Beschäftigung zu sichern und die Einkommensverluste so gering wie möglich zu halten. Wir unterstützen jede und jeden in schwieriger Lage nach Kräften. Solidarität in einer starken Gemeinschaft, wie den Gewerkschaften, ist jetzt wichtiger denn je. Niemand ist alleine!“
An die Arbeitgeber appellierte sie, sich in der Krise verantwortungsvoll zu verhalten und allen Arbeitnehmer/-innen faire Lösungen zu bieten. „Die Fachkräfte werden nach der Krise ja wieder dringend gebraucht, deswegen sollten jetzt gemeinsam mit Beschäftigten und Betriebs- und Personalräten kluge Wege für den Übergang gesucht werden.“
Karger bekräftigte, dass durch Kurzarbeit immerhin viele Arbeitsplätze erhalten geblieben seien, auch wenn viele Menschen dadurch deutliche Lücken im Portemonnaie haben hinnehmen müssen. Hier zeige sich die Bedeutung von Tarifverträgen ganz besonders. Mit ihnen sei es in vielen Betrieben möglich gewesen, das Kurzarbeitergeld auf teilweise bis zu 100 Prozent aufzustocken.
An die Arbeitgeber appellierte sie, sich in der Krise verantwortungsvoll zu verhalten und allen Arbeitnehmer/-innen faire Lösungen zu bieten. „Die Fachkräfte werden nach der Krise ja wieder dringend gebraucht, deswegen sollten jetzt gemeinsam mit Beschäftigten und Betriebs- und Personalräten kluge Wege für den Übergang gesucht werden.“
Karger bekräftigte, dass durch Kurzarbeit immerhin viele Arbeitsplätze erhalten geblieben seien, auch wenn viele Menschen dadurch deutliche Lücken im Portemonnaie haben hinnehmen müssen. Hier zeige sich die Bedeutung von Tarifverträgen ganz besonders. Mit ihnen sei es in vielen Betrieben möglich gewesen, das Kurzarbeitergeld auf teilweise bis zu 100 Prozent aufzustocken.
Ihren Dank sprach Karger allen aus, die in der Krise wichtige Aufgaben übernehmen und das System am Laufen hielten. „Ihr macht einen unfassbaren Job, dafür habt ihr Respekt und Anerkennung verdient“.
Bezogen auf die zunehmende Lockerung der Corona-Maßnahmen betonte Karger die Bedeutung des Arbeitsschutzes. „Bei allem, was jetzt getan werden muss, sollte die Gesundheit der Beschäftigten an allererster Stelle stehen.“
Politisch forderte Karger ein Konjunkturprogramm, um Beschäftigung wieder aufzubauen. Das müsse sozial-ökologisch ausgerichtet und an Guter Arbeit orientiert sein. „Jetzt sieht man ja, welche Jobs als erstes verloren gehen: Leiharbeit, befristete Beschäftigung, Minijobs. Diese Arbeitsformen dürfen keine Zukunft haben."
Bezogen auf die zunehmende Lockerung der Corona-Maßnahmen betonte Karger die Bedeutung des Arbeitsschutzes. „Bei allem, was jetzt getan werden muss, sollte die Gesundheit der Beschäftigten an allererster Stelle stehen.“
Politisch forderte Karger ein Konjunkturprogramm, um Beschäftigung wieder aufzubauen. Das müsse sozial-ökologisch ausgerichtet und an Guter Arbeit orientiert sein. „Jetzt sieht man ja, welche Jobs als erstes verloren gehen: Leiharbeit, befristete Beschäftigung, Minijobs. Diese Arbeitsformen dürfen keine Zukunft haben."
Der DGB präsentiert statt der gewohnten Demonstration und Kundgebung in diesem Jahr auf der Homepage hamburg.dgb.de eine Sendung aus dem Gewerkschaftshaus in Hamburg. Mit dabei sind auch die Betriebsräte Hermann Soggeberg von Unilever und Andreas Zorn bei Nestlé. Sie stellen die Kampagne "Mensch vor Marge" vor, die sie gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gestartete haben. Es geht um zu großes Profidenken in der Lebensmittelindustrie.
In beiden Unternehmen würde der Druck von Finanzinvestoren dazu führen, dass Gewinne von bis zu 20 Prozent erwartet würden. Das gehe zu Lasten der Beschäftigten. Tausende Beschäftigte weltweit hätten ihre Arbeitsplätze verloren. "Dieses Profitdenken gibt es auch in anderen Unternehmen und Branchen. So kann es nicht weitergehen. Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt. Gerade jetzt müssen wir dafür ein Zeichen setzen", so die beiden Betriebsräte.
In beiden Unternehmen würde der Druck von Finanzinvestoren dazu führen, dass Gewinne von bis zu 20 Prozent erwartet würden. Das gehe zu Lasten der Beschäftigten. Tausende Beschäftigte weltweit hätten ihre Arbeitsplätze verloren. "Dieses Profitdenken gibt es auch in anderen Unternehmen und Branchen. So kann es nicht weitergehen. Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt. Gerade jetzt müssen wir dafür ein Zeichen setzen", so die beiden Betriebsräte.
Mesut Demirtas von der DGB-Jugend Hamburg betont in der Sendung, dass auch junge Menschen extrem schwierige Zeiten erleben würden. "Auszubildende und Studierende brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Unterstützung, ganz nach dem Beispiel der Notlagenfonds."
DGB Hamburg
Unsere Sendung zum 1. Mai 2020 gibt es unter diesem Link zu sehen. Den Livestream aus Berlin kann hier noch einmal angeschaut werden.
Unsere Sendung zum 1. Mai 2020 gibt es unter diesem Link zu sehen. Den Livestream aus Berlin kann hier noch einmal angeschaut werden.