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- 16.02.2018 Trauer um Gerd Hertel
Trauer um Gerd Hertel
16.02.2018
Archivmeldungen 2018
Fast genau 20 Jahre - von November 1971 bis März 1991 - war Gerhard Hertel Vorsitzender der damaligen Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (IG BSE), erlebte und prägte einige der erfolgreichsten aber auch wildesten Jahre unserer Gewerkschaft in der Hansestadt. Mitglied war Hertel im Sommer 1946 geworden, unmittelbar nach bestandener Maurer-Prüfung. Bereits drei Jahre später wurde er in den Vorstand der damaligen "Zahlstelle Eppendorf-Harvestehude" gewählt. Die Versammlungen dieser örtlichen Gliederung, vergleichbar mit heutigen Ortsverbänden, fanden im noch heute beliebten Lokal "Borchers" statt. Rund 40 Kollegen kamen damals regelmäßig zu den Treffen. Wenig später leitete Gerd Hertel bereits die Nachwuchsarbeit der IG BSE in Hamburg, war als Bezirksjugendvorsitzender für bis zu 21 Jugendgruppen zuständig. Nach mehrjähriger Tätigkeit für den DGB und dem Aufbau der DGB-Sozialrechtsstelle für die schleswig-holsteinische Westküste in Itzehoe, übernahm er 1967 die Rechtsabteilung im Bundeshaus an der Klaus-Groth-Straße.
Vier Jahre später kandidierte Gerhard Hertel für Geschäftsführung und Vorsitz der "Verwaltungsstelle" Hamburg - des heutigen Bezirksverbands. Geprägt wurde seine Amtszeit u.a. durch die "Entdeckung der Gewerkschafterin", also der weiblichen Mitglieder in der IG BSE, den Aufbau einer Betriebsräte- und Fachgruppenstruktur im Gebäudereinigerhandwerk, robuste Arbeitskämpfe (z.B. bei den Steinmetzen 1975 oder bei den Bau-Ausbildern 1981/82), eine allgemein eher offensive Tarifpolitik oder auch die Stärkung des Themas Arbeitssicherheit samt Wiedergründung des entsprechenden Ausschusses.
Aber auch grundlegenden Wandel musste Hertel gestalten: So wurden die Mitgliedsbeiträge noch bis Mitte der 70er Jahre durch sogenannte "Hauskassierer" eingezogen - Gewerkschaftsangestellte, die monatlich sämtliche Mitlieder aufsuchten, um deren Beitrag in bar zu kassieren. Mit Aufkommen des Lastschriftverfahrens wurde dieser Aufwand überflüssig, mit dem Wegfall der Kassierer aber galt es auch einen "Kommunikationsbruch" zu bewältigen, denn bis dahin wurden auch die meisten Informationen durch die Kassierer transportiert - in beide Richtungen.
Mit Gerhard Hertel hat die IG BAU einen Gewerkschafter mit Leib und Seele verloren, Einen der ihre Geschichte in Hamburg geprägt hat, wie kein anderer. Noch 2011 half er mit viel Herzblut und Engagement bei der Erstellung der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Bundeshauses in der Jungestraße. Bis 2016 besuchte er Veranstaltungen des Bezirksverbandes. "Als Geschäftsführer war Gerd immer für seine Leute vor Ort da. Aber auch für die Mitglieder in Hamburg hatte er stets eine offene Bürotür und ein offenes Ohr", formuliert es Matthias Maurer, Bezirksvorsitzender der IG BAU Hamburg, in einem Brief an die Mitglieder. "Mit Gerhard Hertel verlieren wir einen geschätzten Kollegen aus unseren Reihen. Wir werden ihn vermissen und im stets ein ehrendes Andenken bewahren."
Olaf Harning
Mit Gerhard Hertel hat die IG BAU einen Gewerkschafter mit Leib und Seele verloren, Einen der ihre Geschichte in Hamburg geprägt hat, wie kein anderer. Noch 2011 half er mit viel Herzblut und Engagement bei der Erstellung der Festschrift zum 100jährigen Jubiläum des Bundeshauses in der Jungestraße. Bis 2016 besuchte er Veranstaltungen des Bezirksverbandes. "Als Geschäftsführer war Gerd immer für seine Leute vor Ort da. Aber auch für die Mitglieder in Hamburg hatte er stets eine offene Bürotür und ein offenes Ohr", formuliert es Matthias Maurer, Bezirksvorsitzender der IG BAU Hamburg, in einem Brief an die Mitglieder. "Mit Gerhard Hertel verlieren wir einen geschätzten Kollegen aus unseren Reihen. Wir werden ihn vermissen und im stets ein ehrendes Andenken bewahren."
Olaf Harning