Katja Karger spricht zu den Delegierten (Foto: DGB)
24.10.2013
Archivmeldungen 2013
Erstmals steht eine Frau an der Spitze der Hamburger Gewerkschaften. Am Dienstagabend wählten die Teilnehmer einer Delegiertenkonferenz die 44jährige Katja Karger zur neuen Vorsitzenden des DGB in der Hansestadt. 39 von 40 Delegierten gaben der gelernten Industriekauffrau ihre Stimme, sorgten bei nur einer Enthaltung für einen gelungenen Einstand der ver.di-Vertreterin.
Die bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen und legte bei ihrer Vorstellungsrede gleich den Finger in die Wunde: „Sowohl innerhalb der Dienstleistungsbranche, als auch in der Industrie steigt die Zahl der Minijobs, des Lohndumpings, Leih- und Werkverträge nehmen zu“. Im Beisein von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und der Fraktionsvorsitzenden aller in der Bürgerschaft vertretenen Parteien mahnte Karger faire Arbeitsbedingungen, „Gleichberechtigung aller Bevölkerungsgruppen“, menschenwürdige Hartz IV-Sätze und gerechte Mieten an. „Der DGB setzt sich ein für Hamburg als soziale Stadt für alle und als Stadt der guten Arbeit“, so die langjährige Betriebsratsvorsitzende eines Medienunternehmens.

Mit der Wahl von Katja Karger endet die vierjährige Amtszeit von Uwe Grund, der nach 42 Jahren hauptamtlicher Tätigkeit in der Gewerkschaftsbewegung aus gesundheitlichen Gründen abtritt - „mit einem guten, zufriedenen Blick zurück“, wie er in seiner letzten Rede vor der Delegiertenkonferenz feststellte. „Besonders freut mich“, so Grund, „dass wir mit meiner Nachfolgerin eine jüngere und dennoch erfahrene, durchsetzungsstarke und sehr engagierte Frau gefunden haben.“ Karger sei „eine starke Gewerkschaftsvorsitzende“, die Signale für die politische Orientierung und Solidarität in der Stadt setzen werde.

DGB/Olaf Harning