Gemeinsam gegen die Arbeitgeber: Beim gemeinsamen Tauziehen wurde die alte Erkenntnis wiederbelebt, dass man Erfolge nur in der Gemeinschaft realisieren kann (Foto: IG BAU).
19.06.2014
Archivmeldungen 2014
Gut 150 Freunde und Mitglieder der IG BAU sind am 14. Juni nach Sinstorf gekommen, um bei Grillwurst, Irish Folk und Polit-Talk den "Tag der IG BAU" zu feiern. Auch wenn die Organisatoren des Hamburger Bezirksvorstandes noch den ein- oder anderen Kollegen mehr erhofft hatten, waren am Ende doch Alle zufrieden - zumal man es den Arbeitgebern mal so richtig gezeigt hatte ...
"Wir gemeinsam" hallte es über das Gelände des Sinstorfer Schützenvereins. Gerade hatten gut ein Dutzend KollegInnen mit einem Tauziehen deutlich gemacht, warum man den Arbeitgebern nur gemeinsam erfolgreich entgegentreten kann. Dabei waren zunächst die vier anwesenden Branchensekretäre samt Regionalleiter André Grundmann gegen einen wilden Haufen Maurer, Gerüstbauer und Betonbauer angetreten - und konnten am Ende von Glück reden, bei der Aktion nicht verletzt worden zu sein. "Man sieht", stellte Klaus Bernard vom Ortsverband Hamburg-Nordwest klar, "was die Arbeitgeber mit unseren Hauptamtlichen machen würden, wenn sie ihnen alleine gegenüber stünden." Anschließend ordnete Bernard die Gruppen neu, stellte den Sekretären einige Kollegen an die Seite und schon - war das Tauziehen ausgeglichen. "Wir gemeinsam", stellten dann alle Anwesenden fest, "haben die letzten Tariferhöhungen erreicht".
 
Starke Arme und ein Tau - Vorbereitungen zum Tauziehen zwischen Haupt- und Ehrenamt

Auf die Plätze, fertig ... los! Die Gewerkschaftssekretäre (hinten im Bild) vor ihrer verheerenden Niederlage im Tauziehen (Foto: IG BAU).

Klaus Bernard am Mikro

Klaus Bernard moderierte ... (Foto: IG BAU)

Sechs Kollegen beim Tauziehen

... die Aktion, die sichtbar Spaß machte. Am Ende einigte man sich auf "Unentschieden" (Foto: IG BAU).

 
Zuvor hatten die gut 150 Anwesenden der Musik der Irish-Folk-Band "Kilkenny" und einem Polit-Talk gelauscht, bei dem sich alles um die Frage der "fairen Arbeit" drehte. Was ist "faire Arbeit"? Warum ist sie oft alles andere als fair und was kann man dagegen tun? Darüber unterhielten sich unter Moderation von Sezai Elmali die KollegInnen
  • Michael Gümbel (Berater zum Arbeits- und Gesundheitsschutz)
  • Martin Noack (Gesamtbetriebsratsvorsitzender Preusse Baubetriebe)
  • Bedra Duric (Betriebsratsvorsitzende Bogdol GmbH)
  • André Grundmann (Regionalleiter IG BAU Nord)
 
Sezai Elmali

Moderator Sezai Elmali. Der Branchensekretär im schleswig-holsteinischen Gebäudereiniger-Handwerk fragte: "Was bedeutet faire Arbeit für Dich?" (Foto: IG BAU)

Michael Gümbel

Michael Gümbel wünscht sich, dass sich mehr Menschen gegen Ungerechtigkeiten wehren. "Einige Kollegen arbeiten sich ihr Leben lang kaputt", so der Berater in Sachen Arbeits- und Gesund- heitsschutz, "und am Ende sagt die Berufsgenossenschaft: Eine Berufskrankheit ist das leider nicht!" (Foto: IG BAU)

Bedra Duric

Bedra Duric versucht ihr Möglichstes, um faire Arbeit durchzusetzen - zumindest bei ihrem eigenen Arbeitgeber. Kontrollen in den "Revieren" und ein offenes Ohr für ihre KollegInnen reichen aber nicht aus: "Wir brauchen mehr staatliche Kontrolle", sagt sie, "wir bauchen mehr Zollbeamte." (Foto: IG BAU)

 
Martin Noack

"Vor 15 Jahren waren wir bei uns im Betrieb noch 200 Hochbauer" beklagt der GBR-Vorsitzende Martin Noack, "heute sind es noch 20." Er fordert, dass Arbeitsmigranten endlich so bezahlt werden, wie einheimische Arbeiter und dass die Betriebsräte auf den Baustellen Kontrollrechte erhalten (Foto: IG BAU).

André Grundmann

"Faire Arbeit heißt, dass Arbeit wertgeschätzt wird, dass man als Arbeiter fair behandelt wird, dass man seinen Fähigkeiten und seiner erlernten Tätigkeit gemäß bezahlt wird", meint André Grundmann, Regionalleiter der IG BAU im Norden (Foto: IG BAU).

Besucher während des Polit-Talks

Die gut 150 BesucherInnen verfolgten die Diskussionsrunde zum Thema "faire Arbeit" mit Interesse. Vor- und hinterher gab´s Musik von der Irish-Folk-Band "Kilkenny" - und die ein- oder andere Bratwurst (Foto: IG BAU).

 
Abgerundet wurde der Tag mit einem bunten Kinderprogramm der jungen BAU Hamburg und Informationsständen verschiedener Serviceeinrichtungen rund um die Themen Arbeit & Gesundheit. Mit der Aktion wollte der Bezirksvorstand die Kommunikation zwischen der Gewerkschaft und ihren Mitgliedern verbessern und ein paar inhaltliche Pflöcke einschlagen. Nach der erfolgreichen Premiere will Hamburgs IG BAU-Vorsitzender Matthias Maurer jetzt im Vorstand diskutieren, ob man den IG BAU-Tag zu einer regelmäßigen Institution macht, wie beispielsweise den Neujahrsempfang, mit dem sich die Gewerkschaft alljährlich an ihre aktivsten KollegInnen wendet. Ein Grundstein dafür wurde am 14. Juni gelegt.

Olaf Harning
 
Junge beim Rundbogen-Mauern

Der 7jährige Lorenz Müller stellt seinen Rundbogen fertig. Altgeselle Erst Kathmann brachte dem Nachwuchs auf dem IG BAU-Tag die Kelle nahe (Foto: IG BAU).

Jörg Förster und Jörg Harder

Teamarbeit: Die Branchensekretäre Jörn Förster (li. Gebäudereinigung) und Jörg Harder (Bauhauptgewerbe) demonstrierten Einigkeit (Foto: IG BAU).