Sebastian Lehmann vor dem Bundeshaus: Bericht des Hamburg-Journal am 30. August
30.08.2012
Archivmeldungen 2012
Für die heutige Ausgabe des "Hamburg-Journal" hat der NDR im Jugendkeller des Bundeshauses einen Beitrag über die Zunahme von Leiharbeitsverhältnissen gedreht. Die KollegInnen Sebastian Lehmann, Carina Lehmann und Nadine Pietrzak gaben dem Sender spontan Interviews und machten die prekäre Lage vieler Jugendlicher am Arbeitsmarkt deutlich.
So wurde Sebastian Lehmann, stellvertretender Vorsitzender der jungen IG BAU Hamburg, nach Ende seiner Ausbildung vor zwei Jahren von seinem Arbeitgeber nicht übernommen und arbeitet seitdem für eine Zeitarbeitsfirma. Lehmann gegenüber dem NDR: "Man weiß zwar, dass man über einen gewissen Zeitraum beschäftigt ist, aber danach muss man eben wieder zum Arbeitsamt rennen. Man weiß nicht, was dann ist, man weiß nicht, ob man dann wieder einen neuen Job bekommt, man weiß nicht, ob man wieder in einer Zeitarbeitsfirma landet". Man habe halt, so Lehmann weiter, "keine feste Zukunft".

Nur noch ein Viertel aller Beschäftigten unter 30 Jahren ist nach Recherchen des NDR heute unbefristet und in Vollzeit beschäftigt, vor rund 15 Jahren traf das immerhin noch auf ein Drittel zu. Der zur Zeit überall beschworene "Facharbeitermangel" bekommt vor diesem Hintergrund einen etwas anderen Klang. Prof. Dr. Carmen Gransee von der Hamburger Universität für angewandte Wissenschaften (HAW), die selber über 15 Jahre nur befristet beschäftigt war, warnt vor den gesellschaftlichen Verwerfungen, die prekäre Arbeitsbedingungen mit sich bringen: "Die Angst davor, die eigene Existenz nicht sichern zu können, hat gravierende psychische und psychosoziale Folgen."

Der Beitrag des Heute-Journals kann hier angesehen werden.


Olaf Harning