Foto: IG BAU.
29.03.2019
Archivmeldungen 2019
Mehr Geld für Maurer, Zimmerleute & Co.: Die 841 Bauunternehmen in Hamburg müssen Facharbeitern ab dem März mindestens 15,20 Euro pro Stunde zahlen. Auch angelernte Kräfte haben Anspruch auf 43 Euro mehr im Monat, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die Lohnuntergrenze ist für alle Baubetriebe ein Muss. Sie beschäftigen nach Angaben der Arbeitsagentur 11.780 Menschen in Hamburg.
Die IG BAU Hamburg spricht von einem „überfälligen Lohn-Plus“, appelliert jedoch gleichzeitig an Fachkräfte, eine Bezahlung nach Tarif einzufordern oder die Firma zu wechseln: „Der Mindestlohn ist gut, aber der Tariflohn ist besser. Darunter sollte kein ordentlicher Bauarbeiter arbeiten gehen“, so Bezirkschef Matthias Maurer. Dieser liegt derzeit bei 20,63 Euro pro Stunde. „Der Boom im Baugewerbe geht weiter. Viele Firmen suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Deshalb sollten Bauarbeiter sich nicht unter Wert verkaufen“, sagt der gelernte Zimmerer.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche bundesweit Auftragseingänge von knapp 80 Milliarden Euro – der höchste Wert seit 24 Jahren, so das Statistische Bundesamt.

Ebenfalls im März steigt der Mindestlohn für einfachste Hilfsarbeiten: Auch Ungelernte bekommen jetzt mindestens 12,20 Euro in der Stunde. Nach Einschätzung von Gewerkschafter Maurer versuchen einige Betriebe aber, auch Fachleute mit diesem Helfer-Lohn abzuspeisen. „Das ist illegal und kann bei einer Betriebskontrolle des Zolls für den Arbeitgeber richtig teuer werden", warnt er die schwarzen Schafe der Branche.