Die neue Bundesfachgruppe Industrielle Dienstleistungen: Hinten von links Erich Breer, Thorsten Winkler, Frank Ganthur, Olaf Bannas; vorne von links Klaus Fischer, Stefan Dorschner, Bernhard Gryska-Niestroj (Foto: IG BAU).
13.02.2017
Archivmeldungen 2017
Starke Branchen brauchen starke Mitstreiter/innen, die die Belange der Beschäftigten aktiv nach außen vertreten. Deshalb stellte die IG BAU in der vergangenen Woche ihre bundesweiten Fachgruppen neu auf und geht nun mit starken Mannschaften in die Tarifarbeit - zum Beispiel bei den Industriellen Dienstleistungen. Mitglied im neuen Vorstand der Bundesfachgruppe: Das Hamburger Bezirksvorstandsmitglied Olaf Bannas.
Zu Beginn der Tagung am 27. und 28. Januar ging Ulrike Laux, zuständiges IG BAU-Bundesvorstandsmitglied, auf die politischen Rahmenbedingungen und Veränderungen ein. „Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass wir mitbestimmen, streiken und unsere Rechte vertreten dürfen“, mahnte sie. „Das dürfen wir uns nicht nehmen lassen.
 

Auch in anderen Branchen mischen Hamburger KollegInnen auf Bundesebene mit: Bei den Gerüstbauern wurde Marc Elkan (untere Reihe rechts) in den Fachgruppenvorstand gewählt, im Bauhauptgewerbe der auch in Hamburg aktive Ingo von Scheffer. Und in der Gebäudereinigung spielt Bezirksvorstandsmitglied Bedra Duric schon länger eine wichtige Rolle (Foto: Kalle Meyer).

Das politische Klima für Gewerkschaften und Arbeitnehmer werde rauer. An die Konferenzteilnehmer appellierte sie eindringlich: „Messt die Parteien bei der Bundestagswahl im Herbst an dem, was sie für die Arbeitnehmer tun wollen. Ohren auf, zuhören und genau schauen.“ Auch wenn es darum geht, vermeintliche Sündenböcke auszumachen. „Wir müssen alle wirklich gut aufpassen, dass sich die Arbeitnehmer in diesem Land nicht spalten lassen.“

Soziale Verantwortung beginnt gerade da, wo es gilt, diejenigen zu schützen, denen es schlechte geht“, machte sich Robert Feiger, IG BAU-Bundesvorsitzender, für mehr Solidarität stark. Solidarität, die sich auch auf die Branchenarbeit übertragen lasse.
Für die Industriellen Dienstleistungen gebe es zwar einen Flächentarifvertrag, dieser werde in den Unternehmen aber kaum angewendet, Haustarife prägten die Branche. "Wenn nicht anders möglich, eine gangbare Alternative", so Feiger, "denn in Haustarifverträgen ist einiges machbar, faire Arbeitsbedingungen zu ermöglichen" - seien es Vereinbarungen zur betrieblichen Altersvorsorge oder eine soziale Komponente bei Lohnerhöhungen.

"Wir müssen nur darauf achten, dass diese Verträge nicht zu weit vom Flächentarifvertrag abrücken." Je nach Unternehmen und Lohngruppe schwanken die Stundenlöhne enorm. Im Anschluss standen die Wahlen zum Bundesfachgruppenvorstand auf dem Programm. An der Spitze steht für die kommenden vier Jahre Stefan Dorschner.

Christiane Nölle